Festgeld: Starke Deals trotz EZB-Zinsrutsch – bis zu 5 Prozent sichern (2024)

Berlin. Ist ein Festgeld nach der EZB-Zinssenkung noch lukrativ? Welche Banken bieten derzeit die besten Zinsen? Wir haben uns umgeschaut.

  • Nach der Leitzinssenkung der EZB um 0,25 Prozentpunkte sind auch Zinssenkungen bei Festgeldkonten nicht auszuschließen
  • Aktuell finden Anlegerinnen und Anleger am Markt aber noch gute Angebote für ein Festgeld – bis zu fünf Prozent Zinsen lassen sich rausholen
  • Neben traditionellen Festgeldkonten sich auch Sonderformen wie ein Festgeld in Fremdwährung eine Option – hier gilt es aber Risiken zu beachten

Die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 6. Juni könnte sich zeitnah auch auf Sparer mit einem Festgeld oder Tagesgeld auswirken. Der Einlagenzins der EZB bestimmt, wie viel Zinsen die Banken für das eingelagerte Geld von der Notenbank bekommen. Die Banken wiederum können diese Zinsen ganz oder teilweise an ihre Kunden weitergeben. Was bedeutet die aktuelle Senkung der Leitzinsen und wo finden Sparer noch gute Angebote?

Die gute Nachricht vorweg: Wer ein Festgeld abgeschlossen hat, muss den Zinsentscheid der EZB nicht beachten. Über die Laufzeit hinweg ist der Zinssatz festgeschrieben. Auch wer jetzt ein Festgeldkonto neu eröffnet, muss sich keine Gedanken über die weitere Zinsentwicklung während der Anlagezeit machen. Anders als bei einem Tagesgeld gilt immer der Festgeldzinssatz, welcher am Tag der Kontoeröffnung von der Bank ausgeschrieben ist.

Festgeld nach EZB-Zinsentscheid: Aktuell noch bis zu fünf Prozent Zinsen

Ein Vergleich der Festgeldzinsen lohnt sich immer. Neben dem Zinssatz sollten dabei aber immer auch Aspekte wie Mindest- und Höchstanlagesummen oder die Einlagensicherung berücksichtigt werden. Aus Sicht von Finanzexperten kann sich ein Festgeld im Moment noch lohnen. Die Inflation im Euroraum sinkt. Gleichzeitig bieten einige Banken noch über drei Prozent Zinsen für ein ein- bis zweijähriges Festgeldkonto.

Die Kombination aus sinkender Inflationsrate und Festgeldzinsen von mehr als drei Prozent begünstigt wieder eine höhere Rendite. Vereinfacht bedeutet das: Der Wertverlust des Geldes durch die Inflation ist geringer als die Rendite, die durch die Festgeldzinsen erzielt werden kann. „Ein Festgeld ist so lukrativ wie seit vielen Jahren nicht mehr“, sagte Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier vor dem EZB-Zinsentscheid am Donnerstag.

Passend dazu:Verivox gibt klaren Rat zum Festgeld vor EZB-Zinsentscheid

Festgeld nach EZB-Zinsentscheid: beste Banken aus dem Verivox-Check

  1. Festgeld der SME Bank über Weltsparen*: 3,65 % Zinsen für zwei Jahre
  2. Festgeld+ von Klarna*: 3,51 % Zinsen für ein Jahr
  3. Festgeld der Bigbank: 3,60 % Zinsen für ein bis drei Jahre
  4. Festgeld der pbb direkt in US-Dollar: 5,00 % Zinsen für ein oder 10 Jahre
  5. Festgeld der Bank of Scotland*: 3,40 % Zinsen für ein Jahr

Die fünf genannten Banken bieten gute Zinsen bei einer gleichzeitig stabilen Einlagensicherung. Alle Banken sitzen zudem in einem Land mit Top-Rating, was zusätzlich Sicherheit bietet. In unserem Festgeldvergleich von Juni kann auch das Festgeldkonto der TF Bank* (Schweden) und der Sparbrief der Santander* (Deutschland) überzeugen. Auch hier gibt es jeweils über drei Prozent Zinsen und die Ersparnisse sind bis zu 100.000 Euro je Kunden und Bank abgesichert.

Die Europäische Einlagensicherung

Stellen Sie sich vor, Sie haben Geld auf der Bank und hören plötzlich, dass ihre Bank Probleme hat. Was passiert mit Ihren Ersparnissen? Hier kommt die europäische Einlagensicherung ins Spiel – sie ist wie ein Rettungsring für Ihre Bankguthaben.

Was ist das? Die europäische Einlagensicherung ist ein Versprechen: Sollte Ihre Bank scheitern, ist Ihr Geld bis zu 100.000 Euro sicher. Das gilt für jeden Kunden und jede Bank in der EU.

Wie funktioniert es? Wenn eine Bank pleitegeht, sorgt das Einlagensicherungssystem dafür, dass Sie Ihr Geld schnell zurückbekommen – normalerweise innerhalb von sieben Arbeitstagen.

Was müssen Sie tun? Nichts! Dieser Schutz ist automatisch und kostet Sie keinen Cent. Die Banken zahlen in einen Fonds ein, der dieses Sicherheitsnetz finanziert.

Wichtig zu wissen: Die Einlagensicherung ist national organisiert. Im Falle einer Bankenpleite muss jeder Staat mit seiner eigenen Wirtschaftskraft aufkommen und die Schäden ersetzen. Dazu ist er nach EU-Recht verpflichtet. Ist der finanzielle Schaden aber größer als das, was ein Land aus eigenen Mitteln leisten kann, könnten Sparer im Extremfall leer ausgehen.

Bank zahlt fünf Prozent Zinsen – aber Tagesgeld hat einen Haken

Manche Optionen für ein Tagesgeld kommen sogar auf eine Verzinsung zwischen vier und fünf Prozent. Etwa das Tagesgeldkonto der Landesbank Oldenburg. Den Aktionszins gibt es aber nur für zwei Monate und auch bloß in Kombination mit einem Girokonto, das neu eröffnet werden muss. Die Zinskampagne von Trade Republic mit vier Prozent ist nicht befristet. Der Zins ist aber variabel und kann sich jederzeit ändern.

Mit einem Festgeld sich Anlegerinnen und Anleger auf der sicheren Seite. Hier sind die Zinsen während der Laufzeit fest – dafür ist das Geld in dieser Zeit aber auch nicht verfügbar. Es empfiehlt sich deshalb, nicht den Notgroschen ist eine Festanlage zu stecken. Das Thema Sicherheit spielt auch bei der Wahl der Bank eine Rolle. Drei der oben genannten Banken haben ihren Sitz im Ausland – hier ist ein Festgeld erst einmal auch nicht riskant.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Festgeld im Ausland: Stiftung Warentest rät von einigen Banken ab

Innerhalb der EU gilt eine Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunden und Bank. Allerdings gibt es keine gemeinsame Haftung. Das kann zum Problem werden, wenn in einem Land mehrere Banken pleitegehen und die Wirtschaftskraft möglicherweise nicht ausreicht, um die Anleger zeitnah zu entschädigen. Daher raten viele Finanzexperten und auch die Stiftung Warentest nur zu EU-Staaten, deren Kreditwürdigkeit (Bonität) von den großen Ratingagenturen top bewertet wird.

Estland (Bigbank), Litauen (SME Bank) und Schweden (Klarna) werden positiv bewertet. Das Risiko, nicht zeitnah entschädigt zu werden, ist in diesen Ländern gering. Problematischer bewerten Finanzexperten Ländern wie Spanien, Italien, Griechenland oder Zypern, die im Rating von Moody‘s, Fitch und Standard & Poor‘s im EU-Vergleich am schlechtesten bewertet werden. Eine kleine Besonderheit ist das Festgeld der pbb direkt in US-Dollar.

Was sind Ratingagenturen?

Ratingagenturen bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie vergeben dafür Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Große Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

US-Dollar-Festgeld mit fünf Prozent Zinsen – Extra-Gebühren beachten

Wer sein Geld in einer anderen Währung angelegt, muss grundsätzlich mit einem Wechselkursrisiko rechnen. Das bedeutet, die Rendite wird vom Wechselkursverhältnis des US-Dollar zum Euro beeinflusst. Hinzu kommen Gebühren, die die pbb direkt für die Konvertierung von Euro in US-Dollar sowie von US-Dollar in Euro ansetzt. Dem Preis-Leistungs-Verzeichnis der pbb direkt zufolge sind das aktuell 30 US-Cent je Euro.

Laut der pbb direkt sind alle Anlagen zweifach abgesichert: Zum einen über die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland von 100.000 Euro pro Kunden und Bank, zum anderen über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, dem die pbb direkt angehört. Zu beachten ist: Vor den Wechselkursrisiken schützt die Einlagensicherung nicht. Die Bank berechnet den am Buchungstag gültigen Wechselkurs.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

  • Festgeld im Vergleich – beste Banken
  • Festgeld plus von Klarna
  • Festplus von Unitplus
  • Festgeld der pbb direkt
  • Festgeld von Deutsche Bank und Postbank
  • Festgeld in Fremdwährung
  • Festgeld im Ausland
  • Verivox gibt klare Empfehlung zum Festgeld
  • Festgeld vor EZB-Zinsentscheid – beste Zinsen

Festgeld-Deal vor EZB-Zinsentscheid – was Finanzexperten empfehlen

Die Zinsen für ein Festgeld sind nicht mehr so hoch, wie noch im Herbst 2023. Vor möglicherweise noch niedrigeren Zinsen können sich Verbraucher aber schützen, wenn sie jetzt noch ein Festgeld einlochen. Aktuell finden sich am Markt einige Angebote mit über drei Prozent Zinsen und einer stabilen Einlagensicherung. Finanztip und Tagesgeldvergleich.net haben beide das Festgeld plus von Klarna in ihren Empfehlungen.

Auch das Festgeldkonto der Bank of Scotland* ist in beiden Empfehlungen zu finden. In unserem Festgeldvergleich für Juni nennen wir auch das Festgeld der J&T Direktbank* als Empfehlung. Auch hier bekommen Sparerinnen und Sparer attraktive Zinsen bei einer gleichzeitig stabilen Einlagensicherung. In der Auswertung von Verivox wird zudem die Cronbank genannt, die für ein zweijähriges Festgeld 3,45 Prozent Zinsen bietet. Die Bank hat ihren Sitz in Hessen.

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Festgeld: Starke Deals trotz EZB-Zinsrutsch – bis zu 5 Prozent sichern (2024)
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